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Biographie

Original Lotte Profohs art

Lotte Profohs war eine österreichische Künstlerin, sie wurde am 16. November 1934 als Lieselotte Cäcilie Profohs in Wien Österreich geboren.

Profohs studierte ab 1949 im Alter von 15 Jahren an der Akademie für Angewandte Kunst, wo sie auch ihren späteren Ehemann Helmut Leherbauer, (Maître) Leherb kennenlernte, mit dem sie ein weltbekanntes Künstlerehepaar darstellen würde.

Sie bezeichnete sich immer als Expressionistin mit feministischen Zügen.
Bereits Anfang der 1950er Jahre war Profohs als Grafikerin und Malerin international anerkannt; Ihre Werke wurden 1958 von den renommierten Museen Louvre in Paris angekauft. Der Respekt vor ihrer Person als Frau sowie die Anerkennung ihrer Arbeit waren ihr sehr wichtig.

Profohs hat unzählige Werke geschaffen, die meisten haben einen gesellschaftskritischen Hintergrund und sind in Schwarz-Weiß gestaltet. Profohs beschäftigte sich mit Menschen am Rande der Gesellschaft und mit feministischen Themen, die besonders nach einer Begegnung mit Simone de Beauvoir an Bedeutung gewinnen sollten.

Ausgegrenzte Menschen und Frauen in der Gesellschaft
​1957 las Lotte Profohs die deutsche Erstausgabe des Romans „Pitié pour les Femmes“ von Henry de Montherlant (1895-1972) Das unter dem Titel „Barmherzigkeit den Frauen“ (Erbarmen mit den Frauen) wurde unter anderem von Simone de Beauvoir heftig kritisiert, weil es viele frauenfeindliche Äußerungen enthält.
Lotte Profohs war sehr besorgt und empört über das, was sie gelesen hatte und fertigte mehr als 200 Zeichnungen zu diesem Themenkomplex an. Abtreibung, Homosexualität, Isolation, Einsamkeit und sexualisierte Gewalt standen im Zentrum ihrer Arbeit.

Sie sind als Nachbildung des Romans zu verstehen, allerdings wurde der Zyklus leicht umbenannt, aus „Erbarmen mit den Frauen“ wurde schließlich ein Aufruf: „Erbarme dich der Frauen“! Das Buch mit einer Auflage von 2500 Exemplaren wurde bewusst sehr schlicht gestaltet, um nicht von den Bildern und ihrer Aussage abzulenken.
Frauenthemen waren damals nicht gefragt und wurden selten diskutiert, die Unterdrückung von Frauen gehörte zum Alltag. Verlassene und einsame Menschen wurden von der Gesellschaft ausgeschlossen, Frauen und Sexualität, insbesondere weibliche Sexualität, waren tabu.

Profohs Engagement war es, Frauen in ihren Nöten und in ihrem Dasein sichtbar zu machen. Die Zeichnungen von Lotte Profohs sind spontan entstanden, ohne Vorskizzen, die Idee entwickelt sich mit jedem Strich weiter.

Verlassene und einsame Menschen wurden von der Gesellschaft ausgeblendet, Frauen und Sexualität, v.a. die Sexualität der Frauen, waren Tabuthemen, die aufgebrochen wurden.
Profohs versucht, Frauen in ihren Nöten und in ihrer Existenz sichtbar zu machen. Die Zeichnungen von Lotte Profohs entstanden ohne Vorzeichnungen, spontan, die Idee enfaltete sich mit jedem Strich.

Ausgrenzung und Entgrenzung kolonialisierter Körper
Profohs beschäftigte sich in ihrer letzten Ausstellung (1989) zu Lebzeiten mit dem Titel „Emigranten der Zeit“ mit den Ungewollten, den Vetriebenen und Ausgegrenzten.

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